Was wähle ich? Diese Frage stellen sich vor der Bundestagswahl viele Wählerinnen und Wähler. Die Zahl der Unentschlossenen steigt dabei von Wahl zu Wahl an. Ein Grund mehr, auch bei den zukünftigen Erstwählerinnen und -wählern für Orientierungsangebote zu sorgen. Das dachten sich zumindest Johanna Catón und Jan Albroscheit, die das Fach Politik-Gesellschaft-Wirtschaft (PGW) am Lise Meitner Gymnasium unterrichten. Sie luden daher ein Team vom Landesjugendring e.V. in die Schule ein, um mit allen Oberstufenprofilen einmal den Wahl-O-Mat zum Aufkleben zu durchlaufen. Im Meitner-Forum standen in der Woche vor der Bundestagwahl mehrere große Stellwände mit den 38 Thesen, die auch online beim Wahl-O-Mat zu beantworten sind. Einziger und feiner Unterschied: Die Schülerinnen und Schüler mussten sich zu den Thesen mit Klebepunkten positionieren. Ihr individuelles Ergebnis erhielten die Oberstufenschülerinnen und -schüler in Form eines Ausdrucks, nachdem ihr Punktezettel durch einen Scanner gezogen wurde.
Mit dem Team vom Landesjugendring und den beteiligten Lehrerinnen und Lehrern wurden sodann einzelne Thesen ausführlicher diskutiert. Kontrovers wurde dabei etwa über ein mögliches bedingungsloses Grundeinkommen, den Solidaritätszuschlag oder die Integrationspolitik diskutiert. Für die Schülerinnen und Schüler war dieses Angebot eine weitere Möglichkeit, sich im Dickicht der verschiedenen politischen Themen zu orientieren und sich ein politisches Urteil zu bilden. Einig waren sich die Lernenden darin, dass der Wahl-O-Mat zum Aufkleben ein Projekt ist, das interessanter als die Online-Variante erscheint. Ob die Wahlentscheidung, die Qual der Wahl, nun leichter fällt? Das wissen nur die beteiligten Schülerinnen und Schüler. (Al)