Zehn Minuten vor Ende der Bauphase der XXL Kettenreaktion liegen die Nerven bei den sieben 9t-Klässslerinnen des LMG blank: das elektronische Katapult ist heiß gelaufen, ein Bauteil abgefallen. Alle rätseln, wie der Schalter, der den Fön des Nachbartisches aktiviert, nun betätigt werden soll. Panisch suchen sie Herrn Otte, Mitarbeiter der Event-Agentur Bitou, der ihnen ruhig versichert: „Das muss nur abkühlen, dann bauen wir das wieder zusammen, keine Panik.“
Zum insgesamt fünften Mal ist das LMG nun beim schulübergreifenden Projekt mint:pink der NAT-Initiative dabei und die Auftaktveranstaltung auf dem Philips Campus ist größer denn je. 230 Mädchen aus insgesamt 18 Gymnasien verteilen sich an diesem Tag an aufgereihten Tischen, die in einer Kettenreaktion aus Dominos, rollenden Kugeln, Spielzeugautos u.ä. buchstäblich und symbolisch miteinander verbunden werden müssen. Die Gegenstände sollen Energie von Tisch zu Tisch übertragen, Abgründe überwinden und am Ende ein Feuer in Form einer Konfettikanone entzünden. Drei Stunden haben die Schülerinnen Zeit, Baumaterialien auszusuchen, aufzubauen und so ihren Teil zur Reaktion beizutragen. Das meiste davon wird durch eine enorme Menge pinkes Klebeband zusammengehalten.
An mehreren Programmtagen werden die Mädchen im nun folgenden Jahr Forschungslabore, Hochschuleinrichtungen und Unternehmen besuchen, um unterschiedliche Bereiche der Naturwissenschaften kennenzulernen. Nach wie vor fehlt vielen Mädchen am Ende der 10ten Klasse das nötige Selbstvertrauen, dass sie in diesen Fächern ebenso, wenn nicht leistungsfähiger sein können als ihre Mitschüler. Mint:pink versucht dem entgegen zu wirken. Als Gruppe sollen die Mädchen ermutigt werden, sich in der Oberstufe für ein NAT-Profil zu entscheiden und berufliche Möglichkeiten in diesem Bereich in Betracht zu ziehen.
Als die Kettenreaktion gegen 18:30 gestartet wird, ist das Katapult repariert. Puran, Vanessa, Emily, Sofie, Kyra, Léonie und Neele warten gespannt, dass die Reaktion ihre Tische erreicht. Die Kugel rollt, die Dominos fallen, das Katapult startet. Dass es den Schalter dann doch knapp verfehlt und Sofie etwas nachhelfen muss, trübt die Stimmung jedoch kaum. Auf die nächsten Programmtage im Schülerforschungszentrum und im biomechanischen Institut des UKE freuen sie sich jetzt schon.
Ein Beitrag dazu im Schleswig-Holstein Magazin des NDR vom 16.02.2018:
Das Programm wird am LMG begleitet von Frau Dr. Vogel und Frau Baur. Sie stehen bei Fragen gern zur Verfügung.